Der Befund, zu dem der Philosoph Robert Pfaller in seinem neuen Buch »Erwachsenensprache« kommt, ist ernüchternd.
In der sogenannten Postmoderne sind emanzipatorische Politiken in sogenannte Identitätspolitiken umgewandelt worden.
... <!-- Da man nicht mehr in der Lage ist, den Menschen eine Zukunft vor Augen zu stellen, in der die Dinge besser würden, so dass es bessere Chancen für alle gäbe – ungeachtet ihrer sexuellen, ethnischen, religiösen Unterschiede –, hat man den Blick der Leute nach hinten gewendet.
--> Sie schauen jetzt bevorzugt auf ihre Herkunft und auf ihre Benachteiligungen und müssen versuchen, daraus Kapital zu schlagen.
Anstatt sich erwachsen zu geben und auf zunehmende Gleichheit hinzuarbeiten,
geben sich viele nun lieber klein, schwach und verletzbar und fordern dafür Sonderbelohnungen.
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Judith Hecht
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